Donnerstag, 6. August 2015

Spitzenreiter Spotify: Neun Audiostreaming-Dienste im Test


CHIP hat Angebot, Funktionsumfang und Bedienkomfort miteinander verglichen

München, 5. August 2015 – Seit Ende Juni ist der neue Audiostreaming-Dienst des iTunes-Betreibers auf dem Markt: Apple Music soll die etablierte Konkurrenz namens Spotify, Deezer, Rdio und Co. unter Druck setzen. CHIP hat neun Angebote auf Vielfalt, Musikverwaltung und redaktionelle Empfehlungen getestet. Ebenfalls im musikalischen Visier: der Mehrwert der sozialen Vernetzung unter Hörern. Das Ergebnis: Unterschiede im Preismodell und in der Qualität gibt es kaum. Benutzeroberfläche, Musikempfehlungskonzepte und Bedienung zeigen zum Teil aber deutliche Schwächen. Und Apple Music kann der Konkurrenz nur bedingt das Wasser reichen.

CHIP Ausgabe 09/15
Umfangreiches Musikangebot ist Standard
Voraussetzung für das Streamingkonzept sind umfangreiche Musikbibliotheken. In der Regel enttäuscht hier kein Dienst. Bei ihrem Stichprobentest fanden die CHIP-Experten bis zu 85 Prozent aller gesuchten Alben und rund 95 Prozent der Singles – Chart-Musik, Indie-Tracks und alternative Titel inklusive. Akustische Leerstellen lassen sich jedoch oft nirgends ausgleichen, da manche Künstler das Streamingmodell ablehnen oder Exklusivverträge mit einzelnen Anbietern schließen.


Kein Missklang bei Preismodell und Qualität
Die Kostenstruktur der Anbieter unterscheidet sich kaum: Für einen durchgängigen Abo-Preis von 10 Euro monatlich spielen Nutzer nicht nur endlos Dateien per PC und Handy ab, sondern speichern Favoriten gleichzeitig auf ihrem Mobilgerät. Musik lässt sich so ohne Netzverbindung oder -belastung von unterwegs anhören. Qualitativ leisten sich die Dienste keine Schwäche. Mit bis zu 320 Kilobit pro Sekunde gibt es eine sehr gute Klangqualität auf die Ohren, die kaum vom CD-Sound zu unterscheiden ist.


Benutzeroberfläche, Empfehlungen und Bedienung mit Schwächen
Das Moll vom Dur trennt sich im Streamingkonzept beim Blick auf Benutzeroberfläche und Musikempfehlungskonzept – sofern vorhanden. Ein Negativbeispiel: Xbox Music, das Microsoft zum Start von Windows 10 in Groove Music umbenennen wird. Der Dienst ist zwar übersichtlich, wirkt allerdings ziemlich lieblos. Microsoft führt nur Neuerscheinungen und Top-Alben beziehungsweise Top-Songs auf. Gepflegte Playlisten oder redaktionelle Empfehlungen wie bei Spotify und Deezer suchen Hörer hier vergeblich.


Schwächen zeigen sich außerdem in der Bedienung. Juke macht aufgrund der vielen kleinteiligen Bedienelemente nur wenig Spaß. Zudem ist die Benutzeroberfläche überladen und insgesamt unansehnlich. Auch Napster und Apple Music über iTunes in Windows glänzen im CHIP-Test nicht mit ihrer Nutzerführung. Künstler- oder Albumseiten aus Playlisten heraus zu öffnen erfordert bei Apple Music den Umweg über ein Kontextmenü. Erst an dieser Stelle finden Nutzer den entsprechenden weiterführenden Eintrag.

Josef Reitberger
„Apples Musikempfehlungssystem fällt in die Kategorie solide, aber ausbaufähig. Nutzer geben bei der Einrichtung des Dienstes ihre Favoriten an und bekommen im Gegenzug Empfehlungen“, bilanziert Josef Reitberger, Chefredakteur CHIP. „Ein Alleinstellungsmerkmal ist der moderierte Live-Radiosender Beats 1, den Apple-User sogar kostenlos empfangen. Eine sinnvolle Vernetzung der Hörer für den Austausch von Playlisten fehlt dagegen.“ Den besten Funktionsumfang bietet derzeit Spotify. Es ist ansehnlich, gut zu bedienen und reagiert sehr schnell. Passende neue Musik ist einfach zu finden. Auf Platz zwei von neun im CHIP-Test: Deezer, gefolgt von Rdio.

Den kompletten Artikel mit dem gesamten Testergebnis finden Sie in der CHIP 09/2015. Das Magazin ist ab 7. August im Handel sowie im CHIP Kiosk erhältlich.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen